moderne Variante der Leittext-Methode
Das Pflegeberufegesetz fordert mindestens 10% Ausbildungszeit pro Einsatz. Diese muss geplant, gesteuert, kontrolliert und dokumentiert werden, um das Ausbildungsziel "komplexer Kompetenzerwerb" zu erreichen. Der Erwerb multipler Fähigkeiten und Fertigkeiten findet mit Lernaufgaben statt. Hierzu bedarf es geeigneter handlungsorientierter Ausbildungsinstrumente, z.B. Lernschablonen.
Lehr-Lern-Schablonen
- für Arbeitsaufträge und zum Selberlernen -
30 Arbeitsaufträge für den Praxisort
und zur Prüfungsvorbereitung
- pro Thema ein Lernzettel -
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Aktivitätskarten zur Wissensabfrage
Aktivitätskarten eignen sich als Einstieg in Gruppen- oder Einzelanleitungen am Praxisort oder zu Beginn einer Unterrichtsstunde an der Pflegeschule.
Zudem können sie zum Selbstlernen und zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden.
Die generalistische Pflegeausbildung erfolgt an unterschiedlichen Lern- und Einsatzorten. Der Lernort Schule, als auch der Lernort Praxis verfügen über mehrere Orte des Lernens. Dies sind der Unterrichts- und Praxisraum und das Skills-Lab/der Dritter Lernort an der Berufsfachschule und die Einsatzorte in den allgemeinen Versorgungsbereichen (stationäre Akutpflege, stationäre Langzeitpflege, ambulante Akut-/Langzeitpflege) und in der pädiatrischen und psychiatrischen Versorgung am Lernort Praxis. Der Erwerb von Pflegefachwissen findet dabei zumeist zeitversetzt zum Erwerb praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten statt. Damit Lerninhalte nicht bedeutungs- und zusammenhangslos nebeneinander stehen bleiben und/oder Auszubildende Orientierungslosigkeit erleben, bedarf es in der Generalistik lernortverknüpfender und transferorientierter Ausbildungsinstrument, zu denen auch die Lehr-Lern-Schablonen gehören. Mit ihnen kann die Theorie vom Lernort Schule an die praktischen Lernorte und die Praxis von den Einsatzorten zur Schule transportiert, sprich: transferiert, werden.
Der Paragraph 8(1) PflAPrV spricht von einer „…erforderlichen engen Zusammenarbeit der Pflegeschule, des Trägers der praktischen Ausbildung sowie der weiteren an der Ausbildung beteiligten Einrichtungen …“. Es handelt sich dabei nicht nur um strukturell-organisatorische und personelle Maßnahmen der Zusammenarbeit wie z.B. z.B. Arbeitskreise und Kooperationspartner-Treffen, sondern auch um curricular-inhaltliche wie z.B. aufeinander abgestimmte Lernaufgaben und um methodisch-didaktische. Letztes meint lernortverknüpfende und transferorientierte Lehr-Lern-Methoden, mit denen ein Theorie-Praxis-Transfer, Praxis-Theorie-Transfer und Praxis-Praxis-Transfer möglich wird. Gefragt sind innovative Ausbildungsinstrumente, die sich zur Lernortkooperation anbieten.
Lehr-Lern-Schablonen eignen sich für alle drei Varianten arbeitsbezogenen Lernens, auf die sich auch die Rahmenpläne der Fachkommission gemäß Paragraph 53 PflBG beziehen, das arbeitsgebundene (= Lernen durch Arbeitshandeln im realen Arbeitsprozess), arbeitsverbundene (= Arbeitsplatznahe Lernangebote als Lernaufgabe zum Theorie-Praxis-Transfer) und arbeitsorientierte (= Simulierte Pflegesituationen als Lernanlass im Lernlabor) Lernen. Zudem passen sie sich den vier Grundsätzen, d.h. Konstruktionsprinzipien der Rahmenpläne der Fachkommission gemäß Paragraph 53 PflBG an, die da wären `Kompetenzorientierung´, `Situations- und Persönlichkeitsorientierung´, `Pflegeprozessorientierung & -verantwortung´ und `Entwicklungsorientierung/-logik.
Die Lehr-Lern-Schablonen, die 2020 von Susanne Geppert, Fachbuchautorin von „Mein Pflegeguide für den praktischen Einsatz, Elsevier 2022“, erfunden wurden, eignen sich für jedes Setting & Szenarium und für jede Schwerpunktsetzung & Präferenz. Sie greifen auf drei in der Pflege wohlbekannte und bewährte Denk- und Handlungsstrukturen zurück, die Auszubildende vom Lernort Praxis, als auch vom Lernort Schule gut kennen. Es ist das 4-Phasen-Modell der WHO (Pflegeprozess-Modell) aus Assessment, Planung, Intervention und Evaluation, der Pflegeguide-Puzzleball Denkansatz (aus dem Fachbuch `Pflegeguide für den praktischen Einsatz, Elsevier 2022) mit seinen fünf Puzzleteilen zur Theorie-Praxis-Verknüpfung und der Dreiklang (Grundlage hausinterner Pflegestandards) aus Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.
Lehr-Lern-Schablonen fungieren als Lernbegleiter in der Pflegeausbildung. Mit leicht verständlichen Aktionsschritten und Leitfragen manövrieren sie Auszubildende sicher zum Lernziel. Ein Sich-Verirren oder vom Lernweg Abkommen gibt es damit nicht. Infolgedessen bieten sie sich insbesondere für Arbeits- und Lernaufgaben in der praktischen Ausbildung an. Dabei handelt es sich um ein begleitetes Lernen, das zu den mindestens 10 Prozent Anleitungszeit pro Einsatz zählt. Zur Verfügung stehen risikopotenzial-bezogene Lehr-Lern-Schablonen (z.B. Sturzrisiko, Pneumonierisiko, Gefahr einer Immobilität etc.), krankheitsbild-bezogene Lehr-Lern-Schablonen (z.B. Apoplex, Depression, Herzinsuffizienz etc.) und pflegesituations-bezogene Lehr-Lern-Schablonen (z.B. Wundmanagement, Hygienemanagement, Ernährungsmanagement etc.).
Stand: November 2024
Um den Textfluss nicht zu stören, wurde bei Patienten und Berufsbezeichnungen nur eine grammatikalische Form gewählt. Selbstverständlich sind in diesen Fällen immer alle Geschlechter (m, w, d) gemeint.
© S. Geppert 2020, Urheberin Lehr-Lern-Schablonen
© S. Geppert 2022, Urheberin Detektiv Pocket-Fälle
© S. Geppert 2023, Urheberin Aktivitätskarten
© S. Geppert 2024, Urheberin Visu LernMap